T-34/85 Bundesheer

Baubericht von Walter Lampel zum T-34/85 des österreichischen Bundesheeres während der Ungarnkrise im Jahr 1956.

Ein schöner Bausatz von AFV-Club, Figuren, ein Diorama und viel Bauspaß erwartet uns.

T-34/85 Österr. Bundesheer - Ungarnkrise 1956 (1/35 AFV-Club)

Die Zutaten für den Bau des T-34/85 sind vorbereitet.

T-34/85 Bundesheer

Etwas Geschichte ...

Beim Abzug der Befreier aus dem Nachkriegsösterreich (1955) wurde von Ihnen auch militärisches Material zurückgelassen. Zur Unterstützung eines neuen Bundesheeres wurden von den sowjetischen Truppen 27 Stk. mittlere Kampfpanzer T-34/85 (plus einem T-34 Bergepanzer ohne Turm) zur Verfügung gestellt. Diese Panzer waren zum damaligen Zeitpunkt im Ostblock durchaus noch state-of-the-art.

Im Herbst 1956 kam es in Ungarn zu Aufständen gegen die kommunistische Führung und die Sowjetunion ging militärisch gegen diesen Aufstand vor. Die ersten österr. Wehrpflichtigen nach dem Krieg waren am 1. Oktober 1956 einberufen worden und mussten bereits nach wenigen Tagen überhastet an die Staatsgrenze zu Ungarn beordert werden, um die Grenze zu sichern.

Inspiration

Dieses Foto dient als Vorbild für den Bau und entstand ganz in der Nähe meines Wohnortes. Es zeigt einen österr. T-34/85 in einer Sicherungsstellung am Flugfeld Wr. Neustadt.

T-34/85 Bundesheer

Quelle: Traditionsverband 9. Panzergrenadierbrigade http://www.die-neunte.at/2016/index.php/chronik/24-entstehung-der-panzertruppe-1950-1957

Was für Informationen benötige ich für meinen Bau nach dem Foto?

Die Informationen zu den österr. T-34 sind etwas diffus und manchmal widersprüchlich. Bei den österr. T-34 dürfte es sich aber um Nachkriegsproduktionen handeln. Es haben etliche T-34 als "Gate-Guards" und auch als sogenannte "Feste Anlagen" (T-34 verbunkert in Betonwannen, deren Türme als Geschütze dienten) die Jahre überdauert.

Turm/Wanne?

Es gibt bei den österr. T-34/85 mindestens 3 verschiedene Turmvarianen, die mit Fotos belegt sind. Danach kann man sich einen geeigneten Bausatz aussuchen. Ich entschied mich für den AFV Club 35S55, wegen der passenden Turmform zum Vorbildfoto. Kein Lüftungsdom vor den Turmluken, sondern hinten am Turm der Doppellüfter. Kdt-Luke ist einteilig. Ausbuchtung für Hydraulik an der Turmseite, Pistolenports, Antennensockel vorhanden, aber keine Antenne aufgeschraubt. Fahrerluke ist innen grün, nicht weiß. Scheinwerfer ist abgedeckt. Fender vorne verbogen.

Laufrollen?

Ich habe immer wieder Modelle österr. T-34 mit den Spinnenlaufrollen gesehen. Soweit ich recherchiert habe ist dies mit keinem einzigen Foto oder Hinweis belegbar. Offenbar waren nur die Vollscheiben-Laufrollen in Verwendung, da nur diese in allen Fotos und Filmaufnahmen zu sehen sind. Daher kommt dafür MiniArt T-34 Wheels Set 35242 zum Einsatz.

Farbgebung?

Es gibt widersprüchliche Hinweise ... russ. Grün oder aber auch Olive Drab. Ich halte russisches Grün für wahrscheinlicher. Traue den Farben auf den Gate-Guards oder in den Museen nicht, da ist keiner mehr in Originalfarbe ;-)

Markierung?

Im Sicherungseinsatz 1956 waren an den T-34 rot-weiße ÖBH Kokarden re/li am Turm zu sehen, kombiniert mit einer Österreich Fahne über Turm oder Wanne. Keine Turmnummern und noch keine Taktischen Zeichen an den Fendern (sieht man auch auf alten Wochenschaubeiträgen auf YouTube). Diese kamen erst später auf die Fahrzeuge.

Besatzung?

Abenteuerliche Mischung aus russischen und amerikanischen Uniformteilen. Mal sehen ob ich da noch besser passende Figuren finde.

Genug getippt, los gehts mit Federung und Fahrwerk.

Das gefederte Christies Laufwerk (T-34 hatten keine Drehstäbe) ist im Bausatz durch echte Federn als funktionierende Federung ausgeführt. Achtung beim Verkleben, nur oben und unten an der Feder kleben, am besten mit Superkleber. Ist mir ein paar Mal abgefallen beim Handling.

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Bei den innenliegenden Tanks werden einige Ätzteile verbaut.

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Die Passung ist bei dem AFV Club Bausatz haaaaaaaargenau perfekt, das ist theoretisch super ... praktisch aber nicht so gut. Sobald nur ein wenig Flash am Bauteil ist oder Farbe darauf ist passt die perfekte Passung nicht mehr. D.h. man muss viel Schleifen.

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Laufrollen Wie Eingangs schon erwähnt, benötigt man für einen österr. T-34 die Vollscheiben-Laufrollen. Die sind im AFV-Club Bausatz nicht enthalten und dafür verwende ich das MiniArt T-34 Wheels Set 35242. Links die AFV-Club Laufrollen, rechts die von MiniArt:

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Die Miniart Laufrollen passen nicht auf die AFV Club Schwingarme.

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Mit Bohrer und Feile müssen die Durchmesser vergrößert werden.

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Die Naben der Laufrollen haben viel Flash und müssen alle händisch nachgebessert werden. Besonders ärgerlich sind die mikroskopisch kleinen Positionierung Pins, mit denen die die Laufrollen korrekt zusammengeklebt werden sollen. Ja genau, die kleinen Mikrowarzen auf den Schraubenköpfen sollen Positionierhilfen sein. Typisch CAD Design, am Bildschirm sieht es super aus, aber in der Realität wenig nützlich.

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Ich hab diese Positionierungswarzen einfach abgeschliffen, die Laufrollen so zusammengeklebt und auf ebener/rechtwinkeliger Fläche ausgerichtet.

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Das Fahrwerk ist quasi funktionstüchtig, die Laufrollen hatten aber nicht die korrekte Höhe. Ich wollte nicht abwarten ob es vielleicht mit dem Zusatzgewicht von Turm und Innenrichtung passt. Daher habe ich den Zapfen, der in die Federn versenkt werden abgeschnitten ...

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... somit kann ich die Schwingarme schön gleichmäßig ausrichten und dann permanent festkleben.

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Die Vinylketten aus dem Bausatz sehen brauchbar aus, aber die Weißmetallketten von Friul sind um Klassen besser. Wenn nicht beim T-34, wo dann sollte man die Metallketten verbauen.

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Friul Weißmetallketten

Die Friul Ketten sind schön, aber auch schön arbeitsintensiv. Viele der Löcher für die Kettenbolzen sind "zugegossen" und müssen mit einem 0,5 mm Bohrer aufgebohrt werden. Bei der Bohraktion fällt überraschend viel Metalldreck an.

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Anschließend werden die Kettenglieder nach meiner bewährten China-Stäbchen-Methode zwischen 2 Hölzchen mit quadratischem Querschnitt (welche durch 2 Gummiringe zusammengehalten werden) eingespannt. Dann werden die Bolzen eingeführt, der Überstand abgeschnitten und mit einem Tröpfchen Superkleber gesichert.

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Hier sieht man, wie dünn die AFV Vinylkette im Vergleich zur Friul Metallkette ist. Nur zur Info .. die AFV Vinylkette lässt sich nicht mit Plastikkleber verkleben.

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Je Kettenseite wurden 72 Kettenglieder benötigt. Zur Komplettierung beider Ketten habe ich ca 3,5 Stunden benötigt. Diese lange Medidationsübung lässt sich ertragen, wenn man sich nebenbei 1-2 gute Filme reinzieht.

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Die ominösen Teile (B28) die laut Bauanleitung auf die Fender montiert werden sollen sind Eisgreifer. Diese wurden am T-34 bei Matsch und Eis auf ca. jedes sechste Kettenglied aufmontiert. Die beiden Löcher am Kettenglied sind dafür vorgesehen. Bei den österreichischen T-34 waren keine Eisgreifer am Fender montiert und werden daher von mir weggelassen.

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Interessanterweise sieht man auf vielen T-34 Modellen die Ketten "falsch herum" aufgezogen. Der größere Rundkopf der Kettenbolzen sollte nach innen weisen und die "offenen" Löcher mit den Bolzen nach außen. Warum das so ist? Die T-34 Ketten haben keine Endverbinder, die festgeschraubt werden, sondern nur lose Kettenbolzen. An der Wannenseite ist im hinteren Bereich, auf Höhe der Kette, eine kleine "Metallrampe" angeschweißt. Wenn ein Kettenbolzen lose wird und nach innen wandert, dann kommt er unweigerlich an der Metallrampe vorbei und wird von dieser wieder in die korrekte Position zurückgeschlagen. Deswegen zeigen die Rundköpfe der Bolzen nach innen und nicht nach außen. Simpel und effektiv. Hier sieht man die Bolzen an der Außenseite (gelbe Pfeile), einfach in den Löchern und man sieht auch ein wenig die angeschweißte Rampe (grüner Pfeil) ...

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

... und hier die Innenseite mit den größeren Rundköpfen (roter Pfeil), die sicherstellen dass lose Bolzen nur nach innen wandern können.

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

Hier sieht es besser man am Modell ... die angeschweißte Rampe.

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Genug Tevierundreißigologie, weiter gehts mit der Farbe ;-) Die Ketten wurden mit Tamiya XF-69 geluftpinselt. Die Laufrollen erhielten erst komplett die Gummifarbe Tire Black MRP-173. Dann wurde mit einer Royal Modell Kreisschablone der Gummibereich abgedeckt und der Innenbereich der Laufrolle mit 4BO von AK Real Color gesprüht. Weitere Verschmutzungsschritte an Kette und Laufrollen werden noch folgen.

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Die Wanne und die Tanks/Federungen erhielten eine Grundbemalung. Bei der Farbgebung habe ich mich an den tollen Fotos von Werner Kampfhofer orientert. Eine Bildergalerie auf seiner Webseite zeigt einen österr. T-34 der sich in Restauration befand. https://www.wk1963.at/t34/85_under_construction Motorraum ist ein helleres blaugrau (US Dark Ghost Gray MRP-97). Der Kampfraumboden ist in grün gehalten (4BO Real Color). Die Seitenwände, Tanks und Federung sind abgetöntes weiß (Insignia White MRP-135). Weitere Pinsel-Detailbemalungen und Verschmutzungen erfolgen später beim Zusammenbau.

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Der 12 Zylinder Dieselmotor ist gut detailiert ...

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... und wird mit Xtreme Metal Aluminium AK479 und diversen Tamiya Acrylfarben bemalt. Die Farbgebung variiert von Vorbildfoto zu Vorbildfoto, da habe ich frei nach Geschmack bemalt. Würde mein Nickname Bughunter lauten würde ich jetzt noch die Verkabelung am Motor ergänzen, aber da ich nur der Flugwuzzi bin darf ich mir die Mühe sparen ;-) Den Motor wird man später ohnehin nicht mehr sehen.

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Radiatoren und Getriebe werden mit Xtreme Metal Aluminium AK479 bemalt und die Luftfilter, Schwungrad usw. mit Xtreme Metal Steel AK476. Alles direkt auf die Plastikteile ohne schwarze Grundierung.

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Weiter gehts mit einem kleinen Update zum Motorraum. Die Baugruppen für die innenliegenden Tanks und die Federung werden eingeklebt. Die Passgenauigkeit ist so genau, dass es mit Farbe drauf wieder nicht passt, weil die CAD-Planer mal wieder zuwenig Toleranzen eingeplant haben. Deswegen müssen wieder die Zwingen ran.

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Der Motorraum wird dann mit etwas Tamiya Panel Line Accent Color Black und Brown verschmutzt. Am Boden sieht man schon die Motorträger verklebt und daneben die Batterien.

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Der 12 Zylinder V-2 Dieselmotor erhält auch Washings mit Tamiya Panelliner Black und Brown.

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Nach Einbau einer Trennwand im Motorraum erfolgt die Montage der beiden Luftfilter links/rechts sowie ein Schwungrad mit Lüfterschaufeln in der Mitte. Auch das gut detaillierte Getriebe und die beiden Bremstrommeln liegen zur Montage bereit.

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Bei der Montage vom Getriebe gabs ein Problem. Laut Bauplan sollten die Bauteile A25 vor der Getriebemontage angeklebt werden. Leider kann man dann die beiden Achsen nicht mehr in die vorgesehenen Öffnungen stecken. Ich musste auf einer Seite das verklebte A25 wieder mit dem Skalpell entfernen. Dann habe ich es auf die Achse aufgesteckt und erst dann auf der Innenseite, gemeinsam mit dem Getriebe, verklebt.

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Dann werden noch die beiden Radiatoren, die beim Vorbild die Wasserkühlung bilden, an der Motorseite eingeklebt.

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Und voila ... der Motorraum ist fertiggestellt. Der Motor ist wirklich gut detailliert und es hat Spaß gemacht die Technik im Inneren des T-34 besser kennenzulernen. Die Farbgebung ist mit Vorsicht zu genießen, dafür lege ich nicht die Hand ins Feuer.

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Das angegossene Gestänge am Boden wurde schwarz-metallic bemalt und der Boden erst mal mit diversen Washes von Tamiya verschmutzt ....

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... denn die Baugruppen und Einzelteile sind fertig bemalt/gechipped und bereit zur Montage.

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Die linke Seite machte Probleme, weil sich die Teile nach innen biegen wollten, wurden aber mit den Klammern zur Vernunft gebracht.

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Die rechte Seite war problemlos zu verkleben. Alle Seitenteile erhielten nach de Einbau ein washing/filtering mit Tamiya Panelliner. Die

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Da der Panzer am Ende in einer Vignette seinen Platz finden wird, habe ich am Boden mit 2K-Kleber eine Mutter verklebt um später mit einer Schraube von unten zu fixieren.

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Keine Sorge ... die üble Klebesauerei wird von den Munitionsboxen der 85mm Munition verdeckt. Der arme Ladeschütze musste ständig über diese Boxen am Boden turnen, da kein Zwischenboden eingezogen war. Bei dem Panzer musste sich alles der baulichen Effizienz unterordnen.

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Jetzt wirds schön langsam eng ... die Pedale, Hebel, Sitze, Druckluftflaschen müssen auf alle Fälle noch Platz finden.

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Geschafft.

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Uns somit ist die Innenaustattung der Wanne erledigt. Die Detailbemalung war sehr aufwändig, hat aber durchaus Spaß gemacht.

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In der nächsten Folge beschäftigen wir uns mit den Details am oberen Teil der Wanne. Diese ist in durchsichtigem, sehr sprödem Plastik gegossen.

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Bevor ich die letzten Details ins Innere der Wanne einbauen kann habe ich die Grobarbeiten an den Außenseiten erledigt. Der Bausatzteil zeigt vor dem Front-MG eine Stahlleiste, die war bei den im ÖBH verwendeten T-34 nicht vorhanden und wurde weggeschliffen. Das Klarsichtplastik ist übel zu bearbeiten und will keine rechte Freude machen.

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Schweißnähte ergänzen An der Front und an den Seiten sind Abweisleisten aus Stahl angeschweißt. Diese dienten beim Vorbild zum Schutz vor Projektilen, die an den schrägen Wänden des Panzers nach oben abgelenkt wurden. Diese abgelenkten Projektile konnten sich in der Spalte zwischen Turm und Wanne verkeilen und somit die Turmdrehung blockieren.

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Hier am Vorbild:

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

Da die markanten Schweißnähte am Bausatz fehlen wurden diese mit gezogenem Gussast aufgeklebt, mit Kleber aufgeweicht und mit dem Bastelmesser strukturiert.

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Auch die fehlenden Schweißnähte, die Wannenfront mit den Wannenseiten verbinden, wurden aus gezogenem Gussast erstellt.

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An den Details der Fahrerluke sieht man, wie schön detailliert AFV-Club den T-34/85 in einigen Bereichen wiedergegeben hat.

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Einziger Nachteil ... die Passgenauigkeit ist eigentlich schlecht. All die vielen Details sind zu dick gegossen und passen nicht in die dafür vorgesehenen Öffnungen oder Aussparungen. Das heißt man muss viel mit Skalpell, Schleifstick und dünnsten Feilen nachbearbeiten, wie hier die zu kleine Öffnung für die Aufsteckachse zu vergrößern. Ich sags den CAD Designern nochmal ... plant größere Toleranzen ein, daran kranken leider viele moderne Bausätze und verderben den Bauspaß!

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Die Fahrerluke soll geöffnet dargestellt werden, dazu musste sie etwas modifiziert werden, weil sie im Bausatz im geschlossenen Zustand wiedergegeben ist. Vor allem musste der Hydraulikstempel im Wanneninneren passend verlängert werden.

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Die Frontfender sind an meinem Vorbild deutlich verbeult. Ich habe die Bausatzeile einfach beherzt mit einer Zange verbogen.

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Fehlende Nieten und Details an den Frontfendern wurden aus Evergreen und gezogenem Gussast ergänzt.

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Hier ein Foto vom Vorbild:

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

Damit sind die Details am Wannenbug fertig ...

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... und die fehlenden Details (MG, Magazine, Instrumentenbrett,...) können bemalt und eingeklebt werden. bemalt wurde wieder mit MRP Insignia White und die Details mit Acrylfarben per Pinsel. Verschmutzt wurde mit Tamiya Panel Line Color Dark brown, verdünnt mit White Spirit.

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Noch schnell ein letzter Blick in den Bereich für Fahrer und Bordschütze.

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Die markanten Haltegriffe, für die mitfahrende Infanterie zum festhalten, sollen aus Plastik stumpf angeklebt werden ... nicht mit mir. Alle Plastikgriffe wurden durch gebogenen 0,6mm Draht ersetzt und in gebohrte Löcher geklebt. Die Biegehilfe erleichtert es ungemein gleiche Längen zu biegen und ist aus dem Haus RP-Toolz.

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Jetzt kann die Oberwanne mit der Unterwanne verklebt werden. Es war nicht so einfach wie gedacht, da die Passung nicht gut war. Mit viel Druck und in mehreren Durchgängen musste gearbeitet werden. Die dünnen Bleidrähte, die an der Seite herausragen, sind die Verkabelung für Licht und Hupe.

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Am Bug hob sich dann die Frontplatte um 1,5 mm nach oben und musste stark zusammengedrückt werden um zu passen ... dabei ist die Wäscheklammer immer wieder vom glatten Plastik abgerutscht.

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Um die Klammern trotzdem in Position zu halten gibts einen kleinen Trick ... einen Streifen feines Schleifpapier einmal falten, so dass die rauhen Seiten nach außen zeigen, dann an das Modell legen und die Klammer darüber .... hält und nix rutscht mehr weg. So konnte die Bugplatte be-ge-zwungen werden.

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Jetzt können auch die ganzen Details am Wannenbug befestigt werden. Die Halterungen links/rechts sind zur Montage von einem Schwallbrett (schützt den Fahrer vor Wassereintritt bei Fahrten durchs Wasser) vorgesehen. Da dieses an meinem Vorbild nicht montiert ist wird es weggelassen.

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Weiter gehts am Heck mit ein wenig Lötarbeit. Bei allen Vorbildfotos der ÖBH T-34/85 aus dem Verwendungszeitraum, sieht man am Heck die Halterung für die Rauchfässer. Die Fässer selbst sind jedoch nie montiert zu sehen. Auf dem YouTube Kanal "Österreichs Bundesheer" gibt es das Video "Grenzeinsatz des Bundesheeres 1956". Darin sieht man auf Filmaufnahmen vom T-34/85 diese Halterungen. Leider wurde das Video seitenverkehrt digitalisiert ... ein Panzerliebhaber war da sicher nicht am Werk ;-) Sieht komisch aus wenn dir ein T-34/85 entgegenkommt ... mit der Fahrerluke auf der falschen Seite. Da ich das Video hier nicht einstellen will (die Forensoftware wandelt den Link immer in das Video um), habe ich einen Screenshot gemacht und den seitenverkehrt-Fehler korrigiert.

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Quelle: YouTube Kanal "Österreichs Bundesheer" , Video: Grenzeinsatz des Bundesheeres 1956, ca. Min. 3:23

Da diese Halterungen dem AFV-Club Bausatz nicht beiliegen, habe ich aus diversen Ätzeilresten passende Teile gesucht und einfach zusammengelötet, da mir die Klebevariante mit Superkleber zu instabil erschien.

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Die Teile werden auf doppelseitigem Klebeband fixiert und mit Hilfe von Lötwasser (wichtig!) verlötet. Die grob wirkenden Lotbatzen werden danach einfach mit einem Schleifstick glattgeschliffen.

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Noch ein wenig in Form Biegen, ein paar Hexagonalschraubenköpfe mit dem RP-Toolz Punch and Die erstellen und fertig ist die passende Halterung.

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Ein vier angeschweißte Montagebolzen, die auf jedem ÖBH T-34/85 vorhanden sind) fehlen am Bausatzteil und wurden ergänzt. Hier am Original:

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

Ein kurzer Probeaufbau zeigt die hintere Abdeckung im Modell:

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Beim T-34/85 fallen einem sofort die markanten externen 90 Lt Treibstoff Fässer ins Auge. Diese sind nicht an die internen Tanks angeschlossen und der Inhalt muss manuell umgepumpt werden. Die Bausatzteile dafür sind gut detailliert und die Halteriemen als Ätzteile vorhanden. Die misslungene Plastikstangen wurden jedoch durch 0,6 mm Draht ersetzt.

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Die Ätzteile von AFV-Club sind relativ dick und störrisch. Um sie besser um die Rundungen der Treibstoff Tanks zu bekommen habe ich sie über einer Kerze ausgeglüht.

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Die Gurte wurden mit Superkleber und mit verdünntem Weißleim verklebt.

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Unter der Heckklappe wurde das fehlende Kolonnenlicht ergänzt.

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

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Die Säge mit Halterung liegen dem Bausatz als Ätzeile bei, das ist schön zu sehen.

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Verklebt wurde die Halterung und Säge auf der Rückseite mit Micro Kristal Klear. Übergelaufenen Kleber kann man einfach mit einem feuchten Pinsel entfernen.

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Die Hupe (Signalhorn) wurde mit Bleidrahtkabeln ergänzt und der Trichter wurde entfernt.

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

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Ein reflektierender Scheinwerfer in einer Sicherungsstellung ist bestimmt keine gute Idee ;-) Deswegen sieht man auf dem Foto vom Einsatz, dass der Scheinwerfer durch einen Stoffüberzug abgedeckt ist. Vorne in der Mitte hat der Stoffüberzug eine kleine Öffnung, damit der Scheinwerfer als Tarnlicht funktioniert. Ich hab mal in das Referenzfoto hineingezoomt...

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Quelle: Traditionsverband 9. Panzergrandierbrigade http://www.die-neunte.at/2016/index.php/chronik/24-entstehung-der-panzertruppe-1950-1957

Ich habe Magic Sculp mit einer Teigrolle dünn ausgerollt, über den Scheinwerfer modelliert und dann die Öffnung ausgeschnitten.

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Nach einigen Stunden Aushärtezeit wurden der Scheinwerfer und die Hupe an der Seite verkabelt und verklebt.

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Nachdem nun die meisten Details fertiggestellt waren, konnte mit dem Verschließen des Motorraums weitergemacht werden. Hier wurde mit 4BO von AK Real Colors der Bereich lackiert der später durch die Gitter sichtbar ist.

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Ein unerwartet blöder Anfängerfehler ist mir bei der Montage der beiden Treibstoff Fässer auf der rechten Seite passiert. Ich habe blind der Bauanleitung und den Montagemarkierungen auf den Plastikteilen vertraut ... dummer Walter. Zuerst habe ich den vorderen Tank genau in die vorgesehenen Markierungen geklebt und aushärten lassen. Dann wollte ich den hinteren Tank an die Markierungen kleben und ..... f**k, das passt nicht, der Tank ragt um fast 1,5mm zu weit ins Heck ... schönen Dank auch AFV-Club.

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Da der vordere Tank schon zu gut verklebt war und ich keine Beschädigungen riskieren wollte habe ich von einem Tank den Ätzteilgriff abgenommen und die Tanks näher zusammengeschoben. Jetzt passt auch der hintere Tank besser in die vorgesehenen Montagepunkte. Mit dem Kompromiss bin ich nicht glücklich, kann aber damit leben.

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Die Abschleppseile liegen dem AFV-Club Bausatz als Stofffaden bei, auch scheinen die Ösen am Schleppseil etwas klein zu sein. Eine bessere Alternative ist das Tow Cable Set von Eureka. Das Abschleppseil aus Draht sieht deutlich besser aus.

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Damit ist die Wanne fertig und zuguterletzt werden alle Einzelteile fürs Fotoshooting temporär an der Wanne montiert ...

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PS. Ein Modellbaufreund hat bei einem Besuch in meiner Bastelhöhle lauthals gelacht als er meine akribische "Abhakdokumentation mit Marker" in der Bauanleitung bemerkt hat. Sowas hätte er noch nie gesehen, geschweige denn gebraucht. Seid Ihr auch "Abhakmodellbauer" oder bin ich da ein Modellbau-Exot und muss mir Sorgen machen?

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Weiter gehts mit dem Turm. Die 85mm Kanone ist aus dem Bausatz heraus wunderbar detailliert ausgeführt.

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Aufpassen muss man allerdings beim Zusammenbau ... die Zähne passen haargenau ineinander 8o. Da das Zahnrad aber nicht drehbar ist blockiert es bei der Höhenverstellung, deswegen habe ich das Zahnrad weggeschnitten und kann somit beim finalen Zusammenbau die Höhe besser einstellen.

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Die durchsichtige Variante des Bausatzes zu kaufen war eine ziemlich blöde Idee von mir. Es erschwert den Zusammenbau deutlich und auch die Gussstruktur am Turm ist nicht vorhanden. Der Antennensockel wurde aus einem Messingröhrchen erstellt.

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Die Handgriffe an den Turmseiten und am Turmheck wurden auch wieder aus gebogenem Draht gemacht.

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An manchen Vorbildern aus dem österr. Bestand sieht man Gussnummern am Turmheck. Hier am Vorbild ...

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

Am Bausatzturm sind diese Nummern leider nicht vorhanden. Daher habe ich die erhabenen Nummern von den Spritzlingen mit einer frischen Skalpellklinge vorsichtig abgehoben und an die entsprechende Position geklebt.

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Dann wurde das Innere des Turms weiß gesprüht und sämtliche Details mit diversen Acrylfarben bemalt ...

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.. und danach gechipped und mit braunem Tamiya Panel Liner verschmutzt.

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Leider hat eine Montagestelle für die Lafette nicht gehalten und ist beim Handling mehrmals abgebrochen, da habe ich die Stelle mit Polystyrol verstärkt und mit UV-Kleber satt versiegelt .... jetzt bricht da nix mehr :1:

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Im Turm sind sämtliche Details montiert, deswegen geht es beengt zu.

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Auf der linken Turmseite sieht man den aufgeklappten Kdt-Sitz, darunter der Sitz des Richtschützen, links davor die Traversiereinrichtung für den Richtschützen und darüber die Zielvorrichtung für die Kanone. Der Ladeschütze auf der rechten Turmseite hat keinen eigenen Sitz ... den Job möchte ich nicht haben.

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An der Turmaußenseite fehlt die prominente, horizontale Formnaht völlig und wurde mit gezogenem Gußast nachgebildet. Hier am Vorbild:

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(C) Foto: Walter Lampel, T-34/85 im HGM Wien 2018

T-34/85 Bundesheer

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Wie schon erwähnt ist die Turmoberfläche glatt wie ein Babypopo. Daher wurde eine Gussstruktur mit Mr. Surfacer 500 und Pinsel, in mehreren Durchgängen aufgetupft.

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Das Vorbildfoto für meinen T-34/85 zeigt eine aufgespannte rot-weiß-rote Österreichfahne an der Turmvorderseite. Da die ungarischen Aufständischen und die russischen Truppen ebenfalls mit grünen T-34/85 im Einsatz waren, war es bestimmt eine gute Idee eine auffällige Markierung anzubringen, um den Streitparteien zu signalisieren ... wir sind die Österreicher ;) In der Weihnachtsbäckerei ... werden heute keine Kekse gebacken, sondern Fahnen aus dünn ausgerolltem Magic Sculp gemacht :D

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Aus dünnem Bleidraht werden dann noch die Schnüre erstellt, mit denen die Fahne festgebunden ist.

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Und damit ist der T-34 im Rohbau abgeschlossen. Es waren jede Menge Details zu bauen und zu bemalen ... von denen man am Ende nicht viel sieht ... aber Spaß hat es gemacht, und das ist die Hauptsache :1:

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Der Bau der beiden österr. Panzersoldaten ist nicht einfach. Es scheint dass die Uniformteile damals ein zusammengewürfelter Mix aus diversen amerikanischen, russischen aber auch schon österr. Beständen war. Klar dass es die nicht aus der Box zu kaufen gibt. Zur Erinnerung ... die beiden Jungs sollen es werden. Leider erkennt man auf dem alten Foto die Details nicht so gut, aber das meine ich zu erkennen: - Der linke Soldat hat eine russ. Panzerhaube, amerikanischer Stoffgürtel mit Löchern, einen Parka mit Knöpfkragen und Stiefel mit Fellrand. - Der rechte Soldat ist ein Wachtmeister (= Feldwebel) und hat ein Schifferl auf dem Kopf, einen Parker mit einem schalähnlichen Kragen, Handschuhe (Fäustlinge) amerikanischen Stoffgürtel mit Löchern, die Hose geht weit hinunter und er trägt Feldschuhe mit Riemen/Schnallen. Vorbild:

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Quelle: Traditionsverband 9. Panzergrenadierbrigade http://www.die-neunte.at/2016/index.php/chronik/24-entstehung-der-panzertruppe-1950-1957

Da meine Figurenmodellierkünste bescheiden sind habe ich einige amerikanische und russische Figurensätze gekauft um die Uniformteile und die Posen aus Plastikteilen zusammenzumixen.

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Ich suche aus den Bausätzen möglichst passende Beine, Uniformtorsos und Arme mit geeigneter Pose. Erste Details werden mit Green Stuff aufmodelliert.

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Da die Teile alle von verschiedenen Figuren stammen habe ich eine Referenzfigur (links) und danach korrigiere ich die Beinläge und Oberkörper.

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Dann werden Beine und Torso verstiftet ...

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... weitere feine Details (wie der Pelzrand an den Stiefeln) mit Magic Scuplt modelliert ...

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... und am Torso die Öffnungen für die Hornet Köpfe aufgefräst. Die Resinköpfe vom Hersteller HORNET sind um Klassen besser als sämtliche Spritzgussköpfe!

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Danach klebe ich links und rechts am Torso Metallstifte an und stecke auf diese die Arme. So kann ich die Positionen anpassen, ändern, austauschen usw.

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Wenn mir die Pose gefällt, dann kürze ich den Draht, damit dieser nicht mehr aus dem Arm ragt, und verklebe mit Sekundenkleber.

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Hier sieht man beim Wachtmeister mit dem Schifferl, wie ich mit der Höhe der Hand nicht zufrieden war und nachgearbeitet habe.

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Zuguterletzt werden die Löcher und die Spalten an Achseln/Schultern mit Magic Sculp geschlossen.

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Damit sind die Figuren soweit fertig umgebaut. Die Farbgebung bereitet mir noch Kopfzerbrechen. Bei Rückfragen in Bundesheerkreisen ist eine Farbgebung von Khaki, Sandfarbe oder bläulichem Grau möglich (Parka der B-Gendarmerie als Vorläufer des Bundesheeres). Persönlicher Kontakt In der Zwischenzeit hat sich herausgestelt, dass eine Person auf dem Vorbildfoto (Wachtmeister Schmolek) noch lebt und bei guter Gesundheit ist. Ich habe über einen Bundesheer-Kameraden Kontakt mit Regierungsrat Schmolek herstellen können und ein persönliches Treffen wurde avisiert. Hr. Schmolek ließ mir ausrichten, dass er einen mehrseiten Artikel in der Zeitschrift für Militärgeschichte PALLASCH über den T-34/85 beim Österr. Bundesheer verfasst hat, in dem weitere Details zu finden sind -> siehe hier: http://www.miliz.at/de/shop/pallasch12-14/pallasch-heft-45 Mit zusätzlichen Infos motiviert habe ich bei einer der Figuren meine Falschinterpretation der Pelzstiefel korrigiert. Stattdessen habe ich die Hose verlänger und Panzerhalbstiefen mit Marschriemen gemacht ;-)

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Diorama-Base

Bei einer Stellprobe hat sich gezeigt, das von den Größenverhältnissen etwas nicht passt. Entweder ist der Panzer zu groß oder die Figuren im Maßstab zu klein. Der Wannenbug sitzt jedenfalls viel zu hoch .. hier noch mit nicht korrigierter Figur.

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Was tun?? Ein erneute Umbau der Figuren kommt nicht mehr in Frage, daher habe ich entschieden eine Geländeerhöhung für die Figuren einzuziehen um das Größenverhältnis besser hinzubekommen.

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Aufgebaut wird das Diorama wieder in einem billigen Ribba-Bilderrahmen vom Schwedenmöbeldealer. Eine Erhöhung aus Polystyrolplatten wird eingezogen.

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Ausgefüllt wird der Rahmen dann mit Dämmplattenmaterial.

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Die Oberfläche wird mit Fimo lufttrocknend erstellt. In die noch weiche Masse wird die Kettenspur mit der Plastik-Kette aus dem Bausatz gedrückt.

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Die Figur und auch die beiden Kanister werden in die weiche Masse gedrückt, damit sie später nicht in der Luft "schweben".

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Nach Aushärtung der Fimo Masse wird der Boden mit Acrylfarben lackiert. Zwischen den Ketten wurde ein Loch gebohrt, durch das der Panzer später auf der Base verschraubt wird.

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Föhren in 1/35 erstellen

Für das Dio hatte ich fertige Bäume aus dem Eisenbahn Bedarf geordert. Leider passen die 1/87er Bäumchen so gar nicht für meinen 1/35er Panzer. Dann habe ich mir einige Tutorials zum Selbstbau von Bäumen angesehen ... leider alles nur für die 1/87er Eisenbahnerklientel. Meine Bäume müssen aber doppelt so groß werden, da muss wohl selbst Hand angelegt werden.

Zuerst hab ich mir Balsa Rundstäbe (Durchmesser 6 und 8 mm) aus dem Architekturbedarf bestellt und diese mit einer Drahtbürste bearbeitet um die Rindenstruktur darzustellen. Die Höhe der Bäume muss allerdings gestaucht werden (ca 20 cm), da sonst das Dio viel zu hoch wird.

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Am unteren Ende wird der Stamm mit Nadeln verstiftet um sie ins Dio kleben zu können.

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Für die Äste habe ich verschieden dicke Drähte verwendet. Für oberen Äste dünner (0,5mm) und untere Äste dicker (1mm).

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Die dünneren Drähte wurden in Schlaufen um den dickeren Hauptast geschlungen und danach verlötet, da eine Verklebung mit Superkleber zu spröde ist um später die Äste in Form zu biegen.

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Jeder Baum hat bei mir 6 "Ast-Etagen". Diese haben eine Länge von 2 - 5 cm. Bei 4 geplanten Bäumchen kommt ganz schön viel Lötarbeit zusammen ;-)

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Nach dem Löten werden die Schlaufen aufgeschitten und passend gekürzt.

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Dann werden die Äste schön in Form gebogen, in den Balsa-Stamm gedrückt und dabei mit Superkleber veklebt. Aber Vorsicht, der Balsaholzstamm kann ganz leicht dabei splittern/brechen ... fragt nicht woher ich das weiß ;-)

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Dann werden die Bäumchen mit Chaos Black Spray grundiert und die glatten Äste erhalten eine Struktur mit DupliColor Terracotta Effekt Spray aus der Dose.

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Anschließend wird noch mit grünen und grauen Sprays etwas wie Holzfarbe aufgesprüht.

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Gefolgt von einem Drybrushing in Grau/Fleischfarben.

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Danach können wir uns um die kleineren Äste kümmern. Die Äste (nicht den Stamm) mit 3M Sprühkleber besprühen und mit NOCH Wildgras XL 12mm berieseln. Das ganze 1-2x machen, je nach gewünschter Dichte.

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Danach werden die Äste mit einem grün/bräunlichen Ton gesprüht.

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Jetzt wird "benadelt". Nochmal Sprühkleber auf die Äste und von oben mit NOCH Streugras mittelgrün 2,5mm berieseln. Das Ganze nach Geschmack 1-2x wiederholen.

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Nun noch im unteren Stammbereich einige Totäste ohne Nadeln einkleben.

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Zum Schluss noch die etwas giftig-grüne Farbe der NOCH-Gräser mit eigenen Grüntönen übersprühen und schon sind die Bäumchen fertig.

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Bemalung Panzer

Grundiert wurde der Panzer mit AK Primer/Microfiller Grey AK758. Der Primer lässt sich gut mit der Airbrush auftragen, hat eine gute Haftung und lässt sich, falls nötig, auch sehr gut schleifen.

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Die T-34 Panzer wurden den Österreichern von den Russen damals als fabriksneu übergeben. Also verwenden wir für den Zeitraum 1956 russisches 4BO (AK Real Color RC073) verdünnt mit Mr. Color Leveling Thinner. Der Innenraum mit wit Schwammstücken gegen Farbnebel geschützt.

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Anschließend wird die grüne Grundfarbe mit Elfenbein/Ivory aufgehellt und auf den horizontalen Flächen als Highlights aufgesprüht. Danach wird alles mit Klarlack glänzend von AK Real Colors versiegelt.

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Danach wird die Fahne mit Andrea Color Weiß und Rot (aus den jeweiligen Andrea Farbsets) aufgemalt. Die Andrea Farben sind komplett matt, haben gute Deckkraft und die nötigen Farbabstufungen sind im Set schon dabei.

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Die Kokarden auf beiden Turmseiten stammen aus dem Set von IPMS Austria - Kokarden Österr. Luftstreitkräfte. Diese sind zwar in 1/48, aber die Größe passt einigermaßen.

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Danach erhalten alle Schrauben, Nieten und Erhöhungen "Highlights" (aufgehellte s 4BO grün) mit dem Pinsel aufgemalt.

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Ganz dezentes Chipping wird mit einem Schwammstück aufgetupft. Helle Chips mit aufgehellter grüner 4BO Farbe und dunkle Chips mit Vallejo Model Color 70822 German Camo.

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Danach gibts ein Pinwash in alle Vertiefungen, Schweißnähte und rund um Nieten/Schrauben/Griffe. Das mische ich aus Ölfarben (Burnt Umber, Lamp Black) und verdünne mit geruchlosem White Spirit. Die fertigen Mischungen von AK/MiG verwende ich nicht mehr, da mir diese zu sehr stinken und die Wohnung tagelang mit üblem Geruch belasten.

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Nach 10 Min Trockenzeit kann man die ausgelaufene und überschüssige Farbe mit einem Wattestäbchen oder Pinsel (befeuchtet mit White Spirit) auf den Flächen verblenden und damit schöne Verschmutzungseffekte erzielen.

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Hellere Staubablagerungen werden mit verdünnter Ölfarbe (Abteilung Buff) aufgetragen.

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Für Erdeffekte kommen nun verschiedenfarbige Erd-Pigmente ins Spiel. Erst die Pigmente auftragen und dann mit White Spirit oder Pigment Fixer fixieren. Achtung bei Pigment Fixer, da dunkeln die Pigmente ab und lassen sich nicht mehr entfernen. Beim Auspuff kommen schwarze Pigmente ran.

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Danach wird alles mit mattem Klarlack versiegelt (Mr Color UV Cut GX 113). Das nimmt den spielzeughaften Glanz und mildert die Pigmente etwas ab.

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Die Friul Ketten wurden erst mit Acrylfarben (Eisen und Silber für die Abnutzungen an den Zähnen) lackiert. Dann wurden Erd- und Rosttöne (Lifecolor) mit dem Schwamm aufgetupft und zuletzt verschiedene Pigmente aufgetragen und mit Pigment Fixer fixiert.

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Danach wird die Kette am Panzer aufgezogen ... leider gabs ein Problem mit dem AFV-Club Plastik. Vermutlich durch das White Spirit ist das Plastik der Schwingarme komplett spröde geworden und mir sind 3 Schwingarme einfach beim Aufstecken der Laufrollen abgebrochen. Diese konnten aber mit Plastikkleber wieder angeklebt werden, aber ich musste sehr vorsichtig mit dem Teil umgehen.

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Zuguterletzt werden noch alle Kleinteile mit Superkleber angeklebt.

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Den letzten Schliff erhält das Modell noch, indem man an den Stellen, wo die Crew ständig ein-/auf-/aussteigt, mit einem weichen Bleistift (8B) dezent metallisiert.

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Da mir das Modell zum Schluss noch "zu sauber" war habe ich mit dem Pinsel trocken Pigmente aufgetupft.

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Damit ist der T-34/85 fertig und ich kann mit der Base weitermachen.

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Zum Schluss wird am T-34 auf der Unterseite die Schraube zur Fixierung auf der Base eingeklebt. Die Mutter wird dann von der Unterseite der Base in die Schraube eingeschraubt.

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Waldrand

Ursprünglich plante ich eine fertige Dioramen-Grasmatte von Model Scene aufzugkleben ...

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Nach einem Spaziergang durch die Föhrenwäldchen rund um das Flugfeld Wr. Neustadt (wo 1956 das Vorbildfoto aufgenommen wurde) zeigte sich dass die Grasmatte nicht wirklich gut passt. Die Matte war viel zu steinig ausgeführt und hatte zu wenig Grasbüschel.

Hier der Föhrenwald im November 2019:

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(C) Foto: Walter Lampel

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(C) Foto: Walter Lampel

Leider ist die Matte wegen dem verwendeten Trägermaterial sehr hoch und lässt sich kaum vernünftig in kleineren Einzelteile zerlegen. Hier im Vergleich mit einem üblichen Grasbüschel.

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Da Tests mit Statikgras mehr schlecht als recht ausgefallen sind (habe leider keinen Grass-Master wie die Eisenbahner) habe ich verschiedene Grasbüschelsets von Fredericus Rex und Games Workshop verwendet und alle einzeln mit Weißleim aufgeklebt ... UFF!

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Die Stellprobe mit Panzer und kopflosen Figuren. An die Stellen mit den Zahnstochern kommen nach Fertigstellung die Bäume.

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Da sich die Farbtöne der Grasbüschel (aus der Schachtel) zwischen "giftgrün" und "kotzbeige" bewegen, habe ich die Grasbüschel mit verschiedenen Erd- und Grünfarben übernebelt. Das vereinheitlicht das Ganze.

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Kleinere Büsche entstanden aus Meerschaumästchen. Erst grün/braun lackiert, dann mit 3M Sprühkleber besprüht und danach mit herbstlichem Flockmaterial (Hobbyround autumn flock blend) und mit getrockneten Teeblättern berieselt.

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Obacht mit dem Merschaumzeugs ... das zerbröselt bei der geringsten Berührung. Das könnte aber auch daran liegen dass die Dinger schon jahrelang in der Schachtel schlummern.

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Lose "Blätter" wurden mit Vallejo Matt Varnish auf die Base geklebt. Weißleim geht da nicht so gut weil der Leim meist glänzend trocknet.

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Zielgerade...

Jetzt fehlt nur noch die Figurenbemalung.

Wie schon erwähnt gab es beim ÖBH 1956 einen phantastischen Mix aus verschiedensten Uniformteilen, die dem frisch aufgestellen Bundesheer von den Aliierten zur Verfügung gestellt wurden.

Der Panzersoldat mit der russichen Panzerhaube trägt vermutlich ein amerikanisches Field Jacket M-1943, die beim Bundesheer auch als Windjacke bezeichnet wurde. Farbbeschreibungen reichen von Schilfgrün über Khaki bis Olivgrün. Ich hab dafür verschiedene Vallejo Grün Daumen mal Pi gemischt ;-)

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Beide Soldaten tragen Baumwollhosen in einem Khakiton und eine typischen US-Webgurt mit Löchern. Beide tragen Panzerhalbstiefen mit Schnallenriemen. Deren Farbbeschreibungen reichen von Naturbraun über Rotbraun bis zu Schwarz. Ich hab mich für Schwarz entschieden.
Der Unteroffizier mit dem Schiffchen (Wachtmeister Schmolek) trägt nach meiner Inerpretation einen MackIntosh oder Mackaw Jeep Coat (Kragenform, keine Brusttaschen), auch kurz "Mackie" genannt. Den gab es in heller und dunkler Ausführung.

Die Gesichtbemalung wurde nach meiner üblichen Methode mit verschiedenen Vallejo Fleischfarben durchgeführt.

Da die Vallejo Farben für das Gewand ziemlich stark glänzen habe ich als Mattlack wieder Mr. Color GX 114 über die Uniformteile genebelt und der Speckglanz war verschwunden.

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Die beiden Jungs werden jetzt (mit Ihrer Verstiftung) in das Gelände eingeklebt und die Schuhe mit Pigmenten verstaubt.

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Dann wird noch der T-34 auf der Base verschraubt und die Ketten sowie verschiedene Stellen am Boden mit Pigmenten nachbearbeitet.

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Zuguterletzt werden die Bäume mit Superkleber in die in vorgebohrten Löcher geklebt ... und fertig ist das Diorama nach dem Vorbildfoto von 1956.

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FAZIT

Der Bausatz von AFV Club war gut zu bauen, nur das durchsichtige, klare Plastik war nervig. Das werde ich in Zukunft vermeiden. Die komplette Inneneinrichtung war interessant zu bauen, das hätte ich so nicht erwartet.
Die Bemalung und Verschmutzung des T-34/84 war simpel und schnell erledigt. Die Gestaltung der einfachen Diorama Base war verhältnismäßig zeitaufwändig, hat aber großen Spaß gemacht.
Interessant war die Recherche zur Frühzeit des Österr. Bundesheeres was Fahrzeuge, Uniformen und Menschen betrifft.

Ihr habt bis hierher durchgehalten? Respekt!
Vielen Dank für euer Interesse an dem umfangreichen Baubericht.

Beste Modellbaugrüße von
Walter Lampel

Hier die Fotos vom fertigen Diorama:

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