Weiter geht es mit Teil 3 des ausführlichen Baubericht zum österreichischen Eurofighter in 1:48.
Die Hochzeit
Die Ober- und Unterwanne wurden endlich "verheiratet" und das Ding sieht schön langsam wie ein Flieger aus. Wie erwartet gibt es aber üble Spalten an den Seiten und am Lufteinlass ...
... aber auch am Heck wurde der Pessimist in mir ich nicht enttäuscht. Auch hier müssen Spalten gefüllt werden. Dafür kommt wieder der selbstgepanschte Plastikputty in 1-2 Lagen zum Einsatz.
Danach musste der Waschtag erst mal ausfallen. Ich habe alle Wäscheklammern (Kluppen) gemopst und die Flügeloberseiten auf die Unterseiten geklebt und fixiert. Auch hier entsteht auf beiden Seiten wieder ein schöner Spalt zum Rumpf.
Die Spalten zum Rumpf (rote Pfeile) wurden aber noch nicht mit Klebstoff versehen.
Erst wenn die Flügelverbindung ausgehärtet ist wird diese Flügelfläche mit dem Rumpf verklebt und die Flügel mit Tape leicht nach oben gebogen, damit sich der Spalt besser schließt.
Perfekt ist das nicht geworden, aber das füllen wir halt wieder mit Putty auf.
Klarsichtteile
Die große Haube hat eine sehr prominente Formentrennnaht. Aber auch die Windschutzscheibe hat eine feine Linie. All das muss nun weggeschliffen werden.
Dazu kommen zu Beginn Schleifsticks in immer feineren Varianten zum Einsatz.
Der weiße Blob in den Klarsichtteilen ist UHU-Tac. Das presse ich in die Teile, damit es beim Schleifen nicht versehentlich zu einem unschönen Knacklaut kommt.
Hier die Schritte mit diversen Scheifsticks von Grob zu Fein. Bei den feineren Varianten verwende ich auch Spucke ... ähem ... Wasser beim Schleifen.
Grob für die erhabene Trennnaht ...
Mittel ...
Fein ...
Sehr Fein ...
Polierstick ...
Als letzter Schritt kommt noch Polierpaste von Tamiya zum Einsatz.
Und nach ca. 45 Minuten Schleifarbeit sind die Trennnähte nicht mehr zu sehen und auch das Knackgeräusch ist mir erspart geblieben. Ein erfolgreicher Modellbauabend.
Vielleicht werde ich den Klarsichtteilen vor dem Einbau noch ein Bad in Future gönnen ... das kann ich mir aber noch in Ruhe überlegen. Erst muss ich noch jede Menge Schleifarbeit am Fliecher erledigen.
Einige Tage habe ich dann mit sehr viel freudloser Spachtel- und Schleifarbeit sowie dem Nacharbeiten von Panellines verbracht.
Am Heck musste viel nachgearbeite werden ...
... aber auch an Flügelvorderkante und Trennnaht von Ober-Unterteil musste in mehreren Durchgängen nachgearbeitet werden.
Dabei sind mir erst jetzt kreisförmige Linien auf der Steuerbord Seite des Lufteinlaufes aufgefallen die am österr. Eurofighter dort nicht vorhanden sind. Auch die mussten gefüllt und verspachtelt werden.
Dann habe ich den Vallejo Plastic Putty herausgekramt und die Spalten bei der Luftbetankungssonde gefüllt ...
... aber auch die üblen Spalten an den Anlenkungen für die Klappen (beide Flügel) ...
... und noch einige unschöne Spalten an den Flügelwurzeln. Der Vallejo Putty kann schön mit angefeuchtetem Finger oder Wattestäbchen gut abgezogen werden.
Eigentlich musste bei jedem Bauteil, das aus mehr als einem Teil besteht, gespachtelt und gefüllt werden.
Am Schlimmsten war es aber zweifelsohne am Lufteinlauf. Hier konnte ich nur in kleinen Tagesdosen basteln um nicht die Bastelfreude zu verlieren.
Mit dünngezogenen Gussästen habe ich diese typischen 4 Streifen auf der Nase nachgebildet. Diese Streifen sind Blitzableiter.
Hier am Vorbild schön zu sehen ...
(c)Foto: Walter Lampel, Airpower 2016, Eurofighter 7L-WL
Erst die gezogenen Gussäste mit Tape in Position kleben. Dann mit ganz, ganz, ganz wenig Kleber fixieren und darauf Achten dass durch die Kapillarwirkung keine Sauerei entsteht.
Die Fäden ablängen und nochmals alles mit Kleber fixieren ...
... und fertig sind auch diese kleinen Details.
Dann wird die Nase und noch einige Kleinteile angeklebt und der Eurofighter ist im Rohbau fast fertig. Ich war zuversichtlich endlich die Lackierung starten zu können ...
... dann hat mich in letzter Sekunde aber doch noch eine Katastrophe ereilt.
Beim Einpassen des Schließmechanismus in die Kabinenhaube gab es Probleme weil der graue Bauteil zu breit war und nur mit Mühe in die Haube passte.
Trotz vorsichtigem Einpassen gab es im Klarsichtteil plötzlich ein gruseliges KNACK-Geräusch und nun versaut ein unschöner Sprung die Haube .... den bekomme ich weder mit Schleifen noch mit Future-dippen wieder weg.
Ich habe das Online-Service-Formular auf der Revell Website ausgefüllt. Und Revell hat mir innerhalb von 14 Tagen kostenlosen Ersatz für das beschädigte Bauteil gesendet. Ganz dickes Lob an Revell für das tolle Kundenservice !!
So kommt die Ersatzlieferung von Revell.
Die Trennnaht auf der Ersatz-Cockpithaube wurde sauber verschliffen (abermals ;)) und die Klarsichtteile erhielten ein Tauchbad in Future.
Für alle die meinen Future wird über die Jahre nicht gelb ... schaut mal auf die Flasche. Aber da das Future in dem dünnen Überzug absolut klar ist wird es von mir weiter verwendet.
Im vorderen Bereich des Windshield sieht man diese silber/weißen Streifen der Scheibenheizung. Die habe ich von innen mit Streifen von alten Decals aufgeklebt und abermals in Future getaucht und versiegelt.
(c)Foto: Walter Lampel, Airpower 2016, Eurofighter 7L-WL
Die Cockpitbereiche wurden mit Tamiya XF-85 Rubber Black per Pinsel gemalt. Damit man die Tamiya Farben mit dem Pinsel besser vermalen kann und diese nicht so schnell auftrocknen hilft der Zusatz von ein wenig Paint Retarder.
Diesmal möchte ich nicht das ganze HUD grün machen sondern nur einen subtilen Effekt am Rand aufbringen ... mal sehen wie das wirkt. Deswegen wurde nur der Rand vom HUD-Glas mit verdünntem Tamiya X-25 Transparent Green bemalt.
Da ich grade so schön am Pinselschwingen war, hab ich mir auch gleich den Piloten vorgenommen und mit diversen Vallejo Acrylfarben bemalt und in seinen Martin Baker Schleudersitz gesetzt. Die Nummern der Decals für die Warnhinweise vom Schleudersitz sind in der Revell Anleitung nicht korrekt, man wird bei der Nummer 184 fündig.
Zuguterletzt habe ich noch fehlende Details für die große Cockpithaube im Selbermachermodus erstellt. Das sind links/rechts in der Haube eine Art Kanal für Leitungen und Lüftung. Weiters habe ich die beiden Haltegriffe aus Draht gebogen und aus Ätzteilresten die 3 Rückspiegel erstellt (die Ätzteile waren im vorigen Leben gebogene Treibstoffhalterungen für einen T-72).
(c)Foto: Walter Lampel, Airpower 2016, Eurofighter 7L-WL
Die Details müssen nur noch schwarz gesprüht und in die Cockpithaube geklebt werden. Nach dem Maskieren und aufkleben der Haube kann dann bald die Lackierungsarbeit starten. Dafür hab ich schon den Bastelplatz zum Lackierplatz umgebebaut.
Beste Modellbaugrüße von
Walter Lampel