Mig-21 in 1/72 - Eduard vs. Fujimi: ein kurzer Bau-Vergleich der besten Bausätze am Mark
Bericht und Fotos: Birnbaum Christian
Die erste Mig-21 stammt von Eduard Profipack und erschien als neue Form 2019. Die Decals sind von R.V. Aircraft.
Ganz kurz zur Geschichte: Die von mir dargestellte Maschine, eine Mig-21 MF war bei der somalischen Luftwaffe im Ogaden Krieg 1977-1979 im Einsatz, wo ihr Hauptgegner die F-5 der Äthiopischen Luftwaffe war. Trotz besserer Bewaffnung war sie dieser aufgrund der schlecht ausgebildeten somalischen Piloten weit unterlegen.
Die zweite Mig 21 ist von Fujimi aus den späten 90ern und stellte die Version Mig-21 FL der Indischen Luftwaffe aus dem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1971 dar. Näheres zur Geschichte ist nicht bekannt
Der Bau begann wie immer beim Cockpit, wobei der Schleudersitz zum Schluss eingebaut wird. Die Passgenauigkeit der Ätzteile war hervorragend. Auch der weitere Zusammenbau klappte problemlos. Die Detailierung der einzelnen Bereiche wie Triebwerksauslass/Nachbrenner und Fahrwerkschacht ist ein Augenschmaus und durch die gute Passgenauigkeit bleiben auch die vielen Details erhalten. Bei vorausschauendem und überlegtem Zusammenbauen bleibt die Spachtelmasse in der Schublade. Für die Bemalung verwendete ich Acrylfarben von Ammo und Hataka Red Line. Die passenden Farbnummern/ Töne (interessanterweise sind es britische Farben) suchte ich mir aus Literatur heraus. Im Anschluss wurde die Oberfläche mit glänzendem Klarlack (Gauzy von Ak) versiegelt. Bei den Decals gab es keine Probleme, wobei ich auf die Stencils verzichtete, da diese auf Originalfotos auch nicht zu sehen waren.
Für das Weathering kamen Panel Line Washes von Ammo, Ölfarben von Abteilung 502, Oil sowie Streaking Brushers von Ammo und Watercolor Pencils von AK zum Einsatz. Zum Abschluss kam noch eine Schicht matten Klarlacks von Hataka Orange Line darüber und die Anbauteile wie Bremsklappe, Cockpithaube, Schleudersitz und Bewaffnung usw. wurden angeklebt.
Die zweite Mig 21 ist von Fujimi aus den späten 90ern und stellte die Version Mig-21 FL der Indischen Luftwaffe aus dem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1971 dar. Näheres zur Geschichte ist nicht bekannt.
Im Gegensatz zur Mig 21 von Fujimi geht der Bau der Mit 21 von Eduard wesentlich schneller voran. Die Detailierung ist sehr gut, es gibt aber leichte Schwächen im Cockpit-Bereich, vor allem beim Schleudersitz und Triebswerks-Auslass. Die Passgenauigkeit ist sehr gut, Spachtelmasse kam nur beim Übergang vom Rumpf zu den Tragflächen zum Einsatz.
Am schwierigsten stellte sich die Darstellung der beige-grünlichen Grundfarbe heraus, ich wollte die Maschine genau wie auf dem Schachtelbild darstellen, wobei die im Bauplan angegebene Farbe Resedagrün aber eigentlich nicht passte. Ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis erreichte ich durch Grundieren mit sandfarbenem Primer (One Shot Primer von Ammo), worüber ich Resedagrün stark verdünnt und mit Transparenz-Mittel (Transperator von Ammo) versetzt lackierte, wobei das Resedagrün als Filter für die Sandfarbe wirkte. Die Tigerstreifen lackierte ich mit Hataka Red Line. Jetzt galt es noch die Naturmetall Tragflächen-Unterseite darzustellen, wobei Extreme Metall Aluminium von Ak zum Einsatz kam. Mit Streaking Bruschers von Ammo wurde diese dann noch leicht verschmutzt. Auch diese Lackierung wurde mit glänzendem Klarlack versiegelt und anschließend die Panellines mit Panel Wash von Ammo hervorgehoben. Die Decals waren sehr gut zu verarbeiten, wobei der Druck nicht der beste war. Auf weiteres Weathering habe ich hier verzichtet. Zum Schluss kam noch eine Lackierung mit seidenmattem Klarlack von Hataka darüber und die restlichen Teile wurden angeklebt.
Fazit: Beide Bausätze sind top. Wer einen schnellen Erfolg will, sollte zum Bausatz von Fujimi greifen. Wer es nicht eilig hat und ein Buch über die Mig 21 in 3D zum Angreifen darstellen will, sollte zum Eduard Bausatz greifen.
Einzig leicht negativ beim Eduard Bausatz ist, dass Kunststoffteile, die es auch als Ätzteile gibt, teilweise grob dargestellt sind, was so irgendwie nicht zum Rest vom Bausatz passt. Ich kann also zum Profipack, wo die wichtigsten Ätzteile dabei sind, raten.
Da es unzählige Versionen, Bemalung-Varianten und Decals der Mig 21 gibt, kann man getrost auch mehrere Bausätze bunkern, auch ich werde noch einige Mig 21 bauen.